Mit den Bürgern die Stadt entwickeln

Gemeinsam mit dem Bundesverband Baugemeinschaften informiert die Landeshauptstadt über europaweite Pionierprojekte von Baugemeinschaften in Rotterdam, Wien, Berlin, Hamburg, Köln oder Tübingen und zeigt, welche Bau- und Wohnmodelle in Stuttgart möglich sind. Die heutige Tagung "Baugemeinschaften in neuen Stadtquartieren" und das öffentliche Expertenhearing "Bau und Wohnmodelle in Stuttgart" am Samstag, 14. September, richtet sich an Experten, Initiativen und Bauwillige sowie an kommunalpolitische Vertreter.





Mit seinem Grundsatzbeschluss "Bürger bauen mit - Baugemeinschaften in Stuttgart" hat der Stuttgarter Gemeinderat im November 2012 Verfahrensregeln und Bedingungen zur Vergabe städtischer Bauplätze an Baugemeinschaften und gemeinschaftliche Mietwohnprojekte festgelegt. Städtische Grundstücke werden erstmals auf der Grundlage eines Festpreises vergeben. Das ist die Grundlage für Konzeptwettbewerbe. Über ein Projektmanagement sollen bauwillige Bürger frühzeitig beteiligt werden.

"Wie wollen wir unsere Quartiere entwickeln? Was macht Urbanität aus? Antworten auf diese Fragen müssen wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln", so Oberbürgermeister Fritz Kuhn. "Baugemeinschaften, also das gemeinschaftliche Bauen auf einer Parzelle, engagieren sich für innovative Wohnkonzepte und tragen zur Vielfalt und Vitalität von Stadtquartieren bei. Letztendlich erweitern sie auf Stuttgarts teurem Baugrund das Angebot an bezahlbarem Wohnraum: Daher ist unser größtes Interesse, Stuttgart für Baugemeinschaften zu einem spannenden Ort zu machen."

In einem durch Investoren und Immobilienfonds dominierten Markt, in dem meist schlüsselfertige Konzepte auf Renditebasis vermarktet werden, haben Baugemeinschaften einen schweren Stand. Dabei haben gerade diese für die Stadtentwicklung und Wohnungspolitik viele Vorteile. Aufgrund ihrer individuellen Ausgestaltung ist eine größere Bandbreite an Bau- und Wohnformen möglich, die zur Vielfalt und Lebendigkeit der Stadtteile beitragen können. Bei Baulückenschließung, Brachenentwicklung oder der Revitalisierung von Bestandsbauten können Baugemeinschaften innovative Lösungen für schwierige städtebauliche Situationen entwickeln.

Seit Ende der 80er Jahre wurden stadtweit 140 Wohnungen in dieser Form realisiert. Planerisch voruntersucht sind weitere zehn bis zwölf Standorte mit einem Potenzial von 640 Wohnungen, darunter "Leitprojekte" wie das Olgahospital, das Bürgerhospital, das Schoch-Areal, der Killesberg und der NeckarPark.
Die Stadt Stuttgart setzt im Rahmen der Handlungsstrategie "urbanWohnen" auf das wachsende Marktsegment der Baugemeinschaften. Damit haben Baugemeinschaften gute Aussichten, Grundbaustein einer nachhaltigen und partizipativen Stadtentwicklung und damit "urbane Normalität" zu werden. Die Bezirksbeiräte sollen frühzeitig in das Vergabeverfahren eingebunden werden. Denn sie erfahren die Bedürfnisse der bauwilligen Bürger unmittelbar und kennen die besonderen Anliegen des Stadtbezirks.

Die demografische Alterung der Stadtgesellschaft und der wachsende Wunsch nach einem generationenübergreifenden und nachbarschaftlichen Zusammenleben erfordern neue Konzepte. Baugemeinschaften entwickeln neue Wohnformen, die Antworten auf den stadtgesellschaftlichen Wandel geben. Sie erhalten das Generationengefüge und setzen eine auf junge Familien zielende Wohnungs- und Stadtteilpolitik um.
Baugemeinschaften
Baugemeinschaften sind selbst verantwortliche Zusammenschlüsse von Bauwilligen, die gemeinsam Grundstücke erwerben und bebauen. Es gibt verschiedene Träger- und Rechtsformen, im Vordergrund steht aber immer die Eigeninitiative.

Die Größe der Bauvorhaben von Baugemeinschaften schwankt je nach Lage und Grundstücksgröße, zwischen drei und 40 Wohnungen. Mit erfahrenen Projektentwicklern sind auch größere Projekte möglich. Angesichts der hohen Grundstückspreise in der Stadt besteht die Chance, interessierte Bürger im förderfähigen, mittleren Einkommensbereich als Bauherr und Eigentümer zu gewinnen. Preisgünstige Angebote der Baugemeinschaften sorgen für Entspannung auf dem städtischen Wohnungsmarkt. Mieter werden zu Eigentümern und entlasten den Mietwohnungsmarkt.

Auf Initiative der Landeshauptstadt ist gemeinsam mit der Architektenkammer Baden-Württemberg und dem Bundesverband Baugemeinschaften eine Veranstaltungsreihe entstanden, die das Thema "Baugemeinschaften" in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Kampagne unterstützt zudem die Netzwerkarbeit bestehender Interessentengruppen und gibt Antworten auf die steigende Nachfrage.




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